Green Day und Schinkennudeln

Dillitzer Live im Brückerl, Langwied

Seien wir doch ganz ehrlich: Die Beziehung zwischen Musikanten und ihren Zuhörern wird überschätzt. Denn oft genug wird die Anwesenheit von Publikum bei Konzerten als störend und unangenehm empfunden. Die attraktiven Damen in der ersten Reihe lenken die Akteure ab, immer klatscht jemand rein oder sorgt durch Anfeuerungsrufe für Verwirrung. Nie ist man unter sich.

Umso erfreulicher, wenn jemand diesem Störfaktor entgegen wirkt und versucht, mit neuen Event-Ideen neuen Wind in die Live-Szene zu bringen. Pionierarbeit auf diesem Gebiet leistete am Freitagabend das Langwieder Brückerl mit der Veranstaltung „Bands unter sich – Musiker musizieren für Musiker“.

Drei Bands hatten sich nach einem komplexen Ausscheidungsverfahren für den Abend des 12.10.2012 qualifiziert: Soundary, Paranotes, und mittendrin: die vulgarischen Fünflinge, die sich überraschend als Vierlinge verkleidet hatten …

Wie zu erwarten war, lief alles nach Plan und auch der Gott der Meteorologen hatte mitgespielt. Ideales Weltuntergangswetter vertrieb auch den letzten Fan, der sich von dem Plakataufdruck „unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ nicht hätte abschrecken lassen.

Endlich alleine – es konnte also losgehen! Und wie es losging. Die besten Plätze waren im Nu ausverkauft, es wurde Pogo gereicht, der Profi-Faktor machte sich sofort bemerkbar. Weil es in der fachkundigen crowd von Damen und Herren vom Fach wimmelte, wurde an den richtigen Stellen ein „Hey!“, ein „Aho-ho-hoo-ho“ oder ein „Let`s Rock“ angestimmt, das die Menschen auf der Bühne beflügelte.
Ein Lob an dieser Stelle an King Dillitzer, der demnächst in unseren Chor aufgenommen wird.

Unser Brückerl-Resümee fällt also durchwegs positiv aus. Der Langwieder See ist nicht über die Ufer getreten, der Igel lebt, es gab Green Day und Schinkennudeln. Und doch möchten wir am Ende noch einmal kritisch auf Paranotes und Soundary eingehen.

Bitte beachten: Unsere Anmerkungen sind nicht musikalischer Natur. Hier war einfach alles – wie sagt man so schön? – First cream!

Paranotes:
Bassist und Schlagzeuger hatten sich etwas Rührendes ausgedacht. Um ihre Solidarität mit dem vulgarischen Volk zu signalisieren, trugen sie falsche, aufgemalte Bärte! Eine kleines Detail nur, aber welch große Geste! Und doch müssen wir es der Rhythmussektion mitteilen: Euch ist hierbei ein kleiner kosmetischer Fehler unterlaufen: Falsche Bärte werden UNTERHALB der Nase aufgebracht.

Soundary:
Hier trifft die ganze Wucht der Dillitzer-Kritik den Bassisten Philipp. Obwohl ihm mehrfach Prügel angedroht wurden und King Dillitzer ihn versehentlich bewusstlos geschlagen hatte, beharrte er darauf, seinen Music Man zu behalten.
Wir wissen, wo du wohnst, Philipp …

 

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